Kalt- und Warmwasserrohre werden heute in den meisten Fällen in Kupfer, seltener in Kunststoff und nicht mehr wie früher in Blei oder verschraubtem Stahlrohr verlegt. Die Rohre werden immer auf dem kürzesten Weg und rechtwinklig zu Wänden und Decke angebracht. Am tiefsten Punkt einer Installation oder jedes Installations-Stranges sollte ein Entleerungs-Ventil vorgesehen werden. Verbindungsstellen in Leitungen dürfen erst nach einer Druckprüfung eingemauert, verputzt oder eingebaut werden. Bei Installationen an frostgefährdeten Außenwänden oder bei Außeninstallationen muß man für eine leichte Entleerungsmöglichkeit sorgen. Kupferrohre und die dazu passenden Fittings gibt es für die Hausinstallation in den Dimensionen (Außendurchmesser x Wandstärke in mm) 12 x 1, 15 x 1, 18 x 1, 22 x 1 und 28 x 1. Ob das Rohr den geforderten Qualitätsanforderungen entspricht, erkennt man an der Kennzeichnung DIN 1786. Man befestigt die Rohre an Decke und Wand durch Clip- oder Schraubschellen mit Hilfe von Schrauben und Dübeln. Rohre mit Kunststoff-Mantel sind leicht wärmegedämmt und übertragen Fließgeräusche weniger auf die Wand. Bei Kombinationen von vorhandenen Stahl- und neu verlegten Kupferrohren darf Kupfer (in Fließrichtung gesehen) nur hinter Stahl eingesetzt werden. Kupferrohre mit Isoliermantel (Wicu-Rohr) und ohne gibt es in Stangen bis 5 m lang, Weichkupferrohre in 25 und 50 m-Ringen. Mit Rohr von der Rolle lassen sich große Strecken einfacher überwinden. Das sollte aus optischen Gründen nur unter Putz geschehen, weil das abgerollte Rohr nicht so gerade ist wie das in Stangen. Lötfittings gibt es zu allen Rohrdurchmessern. Der Muffen-Innendurchmesser entspricht dem Rohr-Außendurchmesser. Verbindungsstücke, Muffen und Bögen für das Rohrsystem bestehen aus Hartkupfer und haben Enden, die als übergreifende Muffe oder im Rohrdurchmesser zum Einstecken ausgebildet sind. Um Warm- und Kaltwasserleitungen auch in den Bögen parallel verlegen zu können, gibt es Winkel und Bögen mit unterschiedlichen Radien. Übergansstücke, als Bogen oder Nippel ausgelegt, haben auf der einen Seite einen Lötanschluß, auf der anderen ein Innen- oder Außengewinde für eine Verschraubung. Zum Anschluß von Armaturen und Ventilen werden Wandscheiben benötigt, die auf der einen Seite gelötet werden und auf der anderen Seite ein 1/2" oder 3/4" Innengewinde besitzen. Die Anschlüsse für den Zulauf von Kalt- und Warmwasser sowie für den Abfluß werden meistens schon zu einem Zeitpunkt gelegt, wenn die Armaturen oder die Küchenspüle noch nicht vorhanden sind. Wenn bei der Installation bestimmte Abstände und Normmaße eingehalten werden, gibt es später keine Anpassungsprobleme. Genormt sind die Abstände der Wandscheiben für Wandarmaturen von Bad, Dusche und Spüle (von Lochmitte zu Lochmitte 150 mm), wobei durch S-Anschlußbogen später noch Korrekturen möglich sind. Auch für die Höhe der Eckventile unter Spülen und Waschtischen und die Abflußleitungen gibt es vorgegebene Maße. Dank moderner flexibler Anschlüsse sind aber auch hier noch Korrekturen möglich. Kupferrohre und Fittings werden durch Löten miteinander verbunden. Die dünne Fuge zwischen den zusammengesteckten Rohren wird dabei mit flüssigem Lot gefüllt, das mit dem Kupfer legiert. Beim Erkalten erstarrt das Lot und schafft eine feste, absolut dichte Verbindung. Die Teile, die miteinander verlötet werden sollen, müssen metallisch sauber sein und sollten mit möglichst geringem Spalt ineinander passen. Beim Löten unterscheidet man zwischen zwei Techniken:
Dem Weich- und dem Hartlöten.
Weichlöten: Einfacher Lötvorgang, möglich mit preiswerten Gaslötgeräten, die das Material auf eine Temperatur von 180o bis 400o C bringen, Spezial-Fittingslot (giftfrei!) fließt gut und läuft nach dem Kapillarprinzip von selbst in die Fuge. Die so gelötete Verbindung ist ausreichend für einfache Kalt- und Warmwasser-Installation. Installationen für Heizungsanlagen, die mit gleichen Rohren und Fittings ausgeführt werden, sollte man nicht weichlöten.
Hartlöten: Die für diesen Lötvorgang erforderlichen Temperaturen von über 450° C erreicht man am besten mit Gas/Sauerstoff-Lötgeräten, die aus Stahlflaschen versorgt werden (Autogen-Schweißgeräte). Verwendet wird spezielles Hartlot. Rohre von Heizungsanlagen sollten hartgelötet werden. Hartlöten setzt Kenntnisse und einige Erfahrung im Umgang mit Gas/Sauerstoff-Geräten voraus.
Für kleine Weichlöt-Arbeiten reicht eine Lötlampe, die das Gas aus Kartuschen bezieht. Bei größeren Arbeiten sind Geräte mit nachfüllbaren Flaschen vorzuziehen. Mit dem Schaber des Rohrschneiders oder mit einem Dreikantschaber den Grat von der Innenkante entfernen, damit es nicht zu Fließgeräuschen kommt. Die Kupferoberflächen sollten vor dem Löten metallisch blank gemacht werden. Dazu Schleifleinen oder spezielles Kunststoffvlies (keine Stahlwolle) verwenden. Auf das Lot abgestimmtes Flußmittel wird auf die Kontaktstellen gegeben und gut verteilt. Dann Rohr und Fitting bis zum Anschlag ineinanderschieben und ausrichten. Durch Bewegen der Flamme die Lötstelle gleichmäßig, möglichst von allen Seiten, erwärmen. Dabei das Rohr einspannen oder festklemmen, nicht in der Hand halten. Die richtige Temperatur ist erreicht, wenn das Weichlot am erwärmten Metall schmilzt und in die Fuge schießt. Hartlot in der Flamme und am Material schmelzen. Befestigt werden die Rohre mit passenden ein- oder zweifachen Kunststoffschellen, die mit Dübeln und Schrauben an die Wand oder die Decke kommen. Warmwasser und Heizungsrohre immer mit Dämm-Mantel versehen. Kaltwasserrohre, die eingemauert werden, vorher mit Kunststoff- oder Filzbinden umwickeln.